März
Es ist ein Schnee gefallen,
Denn es ist noch nicht Zeit,
Dass von den Blümlein allen,
dass von den Blümlein allen
Wir werden hoch erfreut.
Der Sonnenblick betrüget
Mit mildem, falschem Schein,
Die Schwalbe selber lüget,
Warum Sie kommt allein.
Sollt ich mich einzeln freuen,
Wenn auch der Frühling nah?
Doch kommen wir zu zweien,
Gleich ist der Sommer da.
Frühling über's Jahr
Das Beet schon lockert
Sich´s in die Höh
Da wanken Glöckchen
So weiß wie Schnee;
Safran entfaltet
Gewaltg`e Glut,
Smaragden keimt es
Und keimt wie Glut.
Primeln stolzieren
So naseweis,
Schalkhafte Veilchen
Versteckt mit Fleiß;
Was auch noch alles
Da regt und webt,
Genug, der Frühling
Er wirkt und lebt.
Ostergedichte
Joseph von Eichendorff
Fotografiert und kommentiert von © Heinz Brennecke